Übergang Kopf und Halswirbelsäule (Kraniozervikaler Übergang)

Der kraniozervikale Übergang ist ein komplexer Apparat aus Gelenken, Bändern und Muskeln, der den Kopf mit der oberen Halswirbelsäule (HWK 1 - HWK 2) verbindet und sich durch eine besonders hohe Beweglichkeit auszeichnet. Erkrankungen in diesem Bereich können zu Schmerzen und Bewegungsblockaden, aber auch zu Lähmungen, Gefühls- oder Koordinationsstörungen führen.

Arthrose des Atlantoaxialgelenks

Die Atlantoaxialarthrose bezieht sich auf den Verschleiss des Gelenks zwischen dem ersten und zweiten Halswirbel. Die Ursache sind Alterungsprozesse oder wiederholte Überbelastungen. Typische Beschwerden sind Nackenschmerzen, Kopfschmerzen und eine Einschränkung der Kopfbeweglichkeit.

Die Behandlung zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Dies kann in erster Linie durch nicht-operative Massnahmen wie Schmerzmedikamente, Chiropraktik, Physiotherapie oder gezielte Infiltrationen der Facettengelenke HWK1/2 erreicht werden. In einigen Fällen kann jedoch eine operative Therapie erforderlich sein, um das Gelenk zu stabilisieren und zu fusionieren (dorsale Fusion HWK 1/2).

Verletzungen durch einen Unfall

Eine Verletzung im kraniozervikalen Übergang kann durch verschiedene traumatische Ereignisse wie Autounfälle, Stürze oder Sportunfälle verursacht werden. Dabei können Knochen, Bänder oder Gelenke betroffen sein. Typische Beschwerden sind Nackenschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes. Die Verletzung kann auch eine Lähmung und Taubheit in den Armen und Beinen verursachen.

Die Behandlung ist von der Art und Schwere der Verletzung abhängig. In den meisten Fällen ist eine konservative Behandlung mit Ruhigstellung im Halskragen während 8-12 Wochen ausreichend, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und die Heilung zu ermöglichen. In schweren Fällen kann jedoch eine Operation (dorsale Fusion HWK 1/2) erforderlich sein, um die Wirbel zu stabilisieren und die richtige Ausrichtung wiederherzustellen.

Angeborene Fehlbildung (Arnold-Chiari-Malformation)

Die Arnold-Chiari-Malformation ist eine angeborene strukturelle Anomalie, bei der das Kleinhirn teilweise aus der Schädelbasis in den oberen Wirbelkanal hineinragt. Dies kann zu einer Kompression des Rückenmarks führen und dadurch Kopf- oder Nackenschmerzen, Schwindel, Gangunsicherheit oder eine Muskelschwäche und Taubheit der Arme und Beine verursachen.

In einigen Fällen wird die Chiari-Malformation als Zufallsbefund entdeckt und verursacht keine Beschwerden. In diesen Fällen ist keine spezifische Behandlung notwendig. Treten Beschwerden auf oder liegt eine Abflussstörung des Nervenwassers vor, ist eine operative Entlastung des Rückenmarks (suboccipitale Dekompression) angezeigt.

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