Halswirbelsäule (Cervikale Wirbelsäule)

Ein Bandscheibenvorfall tritt auf, wenn der innere Teil der Bandscheibe (Nucleus pulposus) durch den äusseren Faserknorpelring (Anulus fibrosus) austritt. Dies kann Druck auf die Nervenwurzeln oder das Rückenmark ausüben und zu Beschwerden führen. Die Ursachen sind altersbedingte Veränderungen oder eine Überbelastung der Bandscheibe. Die Beschwerden treten meist plötzlich auf und verursachen Nacken- und Armschmerzen sowie Taubheitsgefühle, Kribbeln oder Muskelschwäche in den Armen.

In den meisten Fällen beginnt die Behandlung mit konservativen Massnahmen wie Schmerzmedikamente, Physiotherapie und gezielten Infiltrationen an die Halswirbelsäule (Nervenwurzelinfiltration). Eine Operation ist nur dann erforderlich, wenn die konservative Behandlung unwirksam ist oder es zu fortschreitender Muskelschwäche in den Armen kommt (anteriore cervikale Diskektomie mit Cage-Platten-Fusion, anteriore cervikale Diskektomie mit Bandscheibenprothese, dorsale cervikale Foraminotomie).

Bei einer Spinalkanalstenose kommt es zu einer Wirbelkanalverengung mit Druck auf das Rückenmark (Myelopathie) und die Nervenwurzeln. Die Ursachen sind altersbedingte Veränderung der Wirbelsäule mit Knochenwucherungen, Bandscheibenvorfällen und Verdickungen der Bänder im Wirbelkanal. Die Beschwerden treten meist schleichend über mehrere Monate auf und verursachen Nacken- und Armschmerzen, Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Muskelschwäche in den Armen oder Koordinationsstörungen der Arme und Beine. Die Beschwerden können sich mit der Zeit verschlechtern und zu einer deutlichen Beeinträchtigung der alltäglichen Aktivitäten führen.

Die Behandlung ist abhängig von der Schwere der Symptome und dem Ausmass der Wirbelkanalverengung. Konservative Behandlungen können Schmerzmedikamente und Physiotherapie umfassen. Wenn die konservative Behandlung nicht ausreichend wirksam ist, kann eine Operation erforderlich sein (Anteriore cervikale Diskektomie mit Cage-Platten-Fusion, dorsale cervikale Spondylodese, Korporektomie mit Wirbelkörperersatz).

Die Facettengelenksarthrose ist der Verschleiss der kleinen Gelenke zwischen den Wirbeln, die Bewegungen wie Biegen, Drehen und Neigen der Wirbelsäule ermöglichen. Sie tritt aufgrund von altersbedingter Abnutzung, übermäßiger Belastung oder früheren Verletzungen auf. Typische Symptome sind Nacken- und Kopfschmerzen, Bewegungseinschränkungen und gelegentlich Ausstrahlungen in den Arm. Die Beschwerden verstärken sich oft bei Belastung der Wirbelsäule.

Die Behandlung zielt darauf ab, Schmerzen zu lindern und die Beweglichkeit zu verbessern. Dies kann in erster Linie durch nicht-operative Massnahmen wie Schmerzmedikamente, Physiotherapie und gezielte Infiltrationen (Facettengelenksinfiltration) erreicht werden. In einigen Fällen kann jedoch eine operative Therapie erforderlich sein, um das Gelenk zu stabilisieren und zu fusionieren (dorsale zervikale Spondylodese).

Eine Verletzung der Halswirbelsäule kann durch verschiedene traumatische Ereignisse wie Autounfälle, Stürze oder Sportunfälle verursacht werden. Dabei können Knochen, Bänder oder Gelenke betroffen sein. Typische Beschwerden sind Nackenschmerzen und eine eingeschränkte Beweglichkeit des Kopfes. Die Verletzung kann auch eine Lähmung und Taubheit in den Armen und Beinen verursachen.

Die Behandlung ist von der Art und Schwere der Verletzung abhängig. In den meisten Fällen kann eine konservative Behandlung mit Schmerzmedikamenten und Ruhigstellung im Halskragen über 8-12 Wochen ausreichend sein, um die Wirbelsäule zu stabilisieren und die Heilung zu ermöglichen. In schweren Fällen kann jedoch eine Operation (Anteriore cervikale Diskektomie mit Cage-Platten-Fusion, dorsale cervikale Spondylodese, Korporektomie mit Wirbelkörperersatz) erforderlich sein, um die Wirbel zu stabilisieren und die richtige Ausrichtung wiederherzustellen.

Tumore der Wirbelsäule sind abnorme Zellwucherungen, die im Knochen, dem Rückenmark oder den Nervenwurzeln auftreten können. Es gibt verschiedene Arten, darunter gutartige (benigne)) und bösartige (maligne) Tumore. Zu den häufigsten Tumoren der Wirbelsäule gehören Metastasen von Tumoren, die sich von anderen Körperregionen ausgebreitet haben. Die Beschwerden können Nackenschmerzen, armschmerzen, Schwäche oder Taubheit in den Armen oder Beinen und Koordinationsstörungen umfassen.

Die Behandlung erfordert ein multidisziplinäres Team aus Wirbelsäulenspezialisten, Onkologen und Strahlentherapeuten. Das Hauptziel der Behandlung ist es, den Tumor zu kontrollieren, Schmerzen zu lindern und die neurologische Funktion zu erhalten. Abhängig von der Art des Tumors und der Stabilität der Wirbelsäule ist eine Kombination aus Operation, Bestrahlung und Chemotherapie zu diskutieren.

Partner:

• Tumor & BrustZentrum Ostschweiz
• Radioonkologie Hirslanden Klinik Stephanshorn

Infektionen der Wirbelsäule können durch Bakterien verursacht werden, die über den Blutkreislauf eindringen. Dies kann zu Schäden an den Bandscheiben und Wirbelkörpern führen (Spondylodiszitis) und starke Schmerzen verursachen. Breitet sich die Infektion im Wirbelkanal aus (epiduraler Abszess), kann zusätzlich ein Taubheitsgefühl oder eine Muskelschwäche in den Beinen auftreten.

Eine genaue Diagnosestellung und individuell abgestimmte Antibiotikatherapie sind erforderlich, um die Infektion erfolgreich zu behandeln. Eine operative Therapie ist nur dann erforderlich, wenn die Infektion zu einer Kompression der Nerven oder des Rückenmarks führt oder eine schwere Destruktion der Bandscheibe und angrenzenden Knochen vorliegt.

Partner: Infektiologie Praxis St. Gallen